domenica 12 luglio 2015

(WELT)WOHNEN und HEIMATLOSIGKEIT [aus "Bauen Wohnen Denken", 1951, GA 7]

"Das Wohnen ..ist der Grundzug des Seins, demgemaess die Sterblichen sind.
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"So hart und bitter, so hemmend und bedrohlich der Mangel an Wohnungen bleibt, die eigentliche Not des Wohnens besteht nicht erst im Fehlen von Wohnungen. Die eigentliche Wohnungsnot ist auch aelter als die Weltkriege und die Zerstoerungen, aelter auch denn das Ansteigen der Bevoelkerungszahl auf der Erde und die Lage des Industrie-Arbeiters. Die eigentliche Not des Wohnens beruht darin, dass die Sterblichen das Wesen des Wohnens immer erst wieder suchen, dass sie das Wohnen erst lernen muessen. Wie, wenn die Heimatlosigkeit des Menschen darin bestuende, dass der Mensch die eigentliche Wohnungsnot noch gar nicht als die Not bedenkt? Sobald der Mensch jedoch die Heimatlosigkeit bedenkt, ist sie kein Elend mehr. Sie ist, recht bedacht und gut behalten, der einzige Zuspruch, der die Sterblichen in das Wohnen ruft.
   Wie anders aber koennen die Sterblichen diesem Zuspruch entsprechen als dadurch, dass sie an ihrem Teil versuchen, von sich her das Wohnen in das Volle seines Wesens zu bringen? Sie vollbringen dies, wenn sie aus dem Wohnen bauen und fuer das Wohnen denken." 
[aus M. Heidegger, Vortraege und Aufsaetze, GA 7, S. 163-164 (Bauen, Wohnen, Denken)]

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