Die ASTER und das DESASTER

Der Brunnenstern bei der Huette von Heidegger
in Todtnauberg

"Desaster, etymologisch getrennt sein vom Stern, verweist darauf, dass mit und nach Auschwitz das Verhaeltnis zu einem Kosmos, der Heil und Ganzheit verspricht, anders geworden ist: Es ist der Verlust des bewohnten Himmels und des leitenden Sterns, ja das Ende der kantischen Erfahrung, wonach der Anblick des bestirnten Himmels von gleicher erhebender Wirkung sei wie die innerliche Empfindung des moralischen Gesetzes. Der Himmel ist zum Abgrund geworden, das Vertrauen in die Haltbarkeit moralischer Gesetze mehr als zweifelhaft."

[Astrid von Chamier, Texturen des Unheils: Zur Konstellation Paul Celan und Martin Heidegger, S. 689]